Der wunderwitzig-Blog.
Jeder Mensch ist anders, und wenn wir alle in das gleiche System gepresst werden, wird es Menschen geben, die damit gut zurechtkommen, und Menschen, auf die das nicht zutrifft. Und dieses „ins System pressen“ beginnt eben schon in unserer Kindheit und wir bekommen wenig Möglichkeit, auf unsere individuellen Kompetenzen und Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Was hat das für Folgen?
Es erzeugt Frust: Menschen, deren Fähigkeiten oder Bedürfnisse nicht mit den Anforderungen des Systems übereinstimmen, können sich über- oder unterfordert fühlen. Das führt zu Frustration, einem Gefühl der Ungerechtigkeit und Ungleichheit. Individuen, die nicht in das System passen, können dadurch den Eindruck bekommen, dass ihre spezifischen Talente nicht anerkannt werden und „falsch“ sind.
Hierzu passt auch die Podcastfolge auf Spotify #10 Und täglich grüßt das Murmeltier
In der Kita tätig zu sein, bedeutet, jeden Tag viele quirlige Menschen um sich herum zu haben, die nicht unbedarft in die Einrichtung kommen, sondern ihren eigenen kleinen Rucksack mit Erfahrungen, Erwartungen, Sorgen und auch Strategien mit sich tragen. Und dieser Rucksack kann nicht am Fach abgelegt werden. In einem Gruppenraum stapelt sich also ziemlich viel Reisegepäck, manches größer, manches kleiner. Manche Taschen bleiben den Tag über verschlossen, manche werden geöffnet, manche öffnen sich auch von allein. Und während wir gerade dabei sind, die Tasche von Luca zu schließen, fällt aus Amys Seitenfach etwas, das sie zum Weinen bringt. Marcel leert den gesamten Inhalt seiner Tasche wütend auf dem Teppich aus und Merve versucht, ihre Tasche unbemerkt wieder zu schließen.
Hierzu passt auch die Podcastfolge auf Spotify #11 Adultismus
Wir haben bewusste und unbewusste Erwartungen an uns und andere, und folglich auch an die Kinder. Diese zeigen sich durch Äußerungen wie: „Sei doch mal lieb“, „Hör mir zu“ oder auch „Deswegen musst du doch nicht weinen“. Die Erwartungen können auf unseren eigenen Kindheitserfahrungen beruhen, als Glaubenssätze gespeichert worden sein oder auch von anderen übernommen worden sein. Dabei agiert ein Kind nicht gegen uns – auch wenn wir das häufig so interpretieren – sondern für sich und hat für sein Verhalten immer einen guten Grund. Diesen aufzuspüren, scheint besonders dann schwierig, wenn das Kind sich völlig anders verhält, als wir es von ihm erwarten. Wenn es sich weigert, etwas zu tun, um das wir es gebeten haben, wenn es schreit und auf unsere Ansprache nicht reagiert oder wenn es anderen Kindern Spielzeug wegnimmt und uns frech die Zunge herausstreckt. Welche Botschaft steckt hinter diesem Verhalten?
Hierzu passt auch die Podcastfolge auf Spotify #4 Was wir erwarten
© wunderwitzig. Alle Rechte vorbehalten.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.