Wir sind es gewohnt, adultistisch zu handeln, denn es geschieht (noch) unbewusst. Aussagen wie "Das war doch gar nicht schlimm" oder "So macht man das nicht, Evi" haben wir so oder so ähnlich auch in unserer Kindheit erfahren. Diese Botschaften haben wir damals als wahr empfunden und nicht infrage gestellt. Sie passten uns wahrscheinlich nicht, wir fühlten uns verletzt oder auch beschämt, doch konnten wir wenig dagegen tun. Heute geben wir diese Botschaften an Kinder weiter, indem wir sie beispielsweise aus ihrem Spiel reißen, wenn es uns passt, wir ihnen sagen, wann oder was sie essen sollen, oder auch, in dem wir über ihre Köpfe hinweg entscheiden, welches Material ihnen zur Verfügung steht und welches nicht. Wenn wir Kinder darum bitten, Bitte und Danke zu sagen, sich zu entschuldigen oder sie loben und strafen, wenden wir ebenfalls adultistische Verhaltensweisen an. Denn: Würden wir so auch mit unserer besten Freundin umgehen?

aus:
Finger, F. (2023): Selbst aktiv statt fremd bestimmt. Gelingende Partizipation in Kita, Krippe und Kindertagespflege. Freiburg: Herder.
Wolters, M. (2024): Adultismus in der Krippe. Erkennen - verstehen - verändern. Norderstedt: BoD.

MEIN KURSANGEBOT
Adultismus erkennen

• Warum erwarten wir von Kindern, was wir nicht von uns selbst erwarten?
• Warum ist es für uns selbstverständlich, Kinder zum Essen oder Schlafen zu zwingen?
• Wie können wir diesen Kreislauf durchbrechen?

Adultismus kennen wir alle und deshalb schauen wir hier genauer hin: Warum wir adultistisch handeln, was Adultismus anrichtet und was wir anders machen können, damit es Kindern in Kitas gut geht, sie gewaltfrei aufwachsen und sich nicht in ihrer Lernfreude gehemmt fühlen. 

Buchbar als: 1:1-Setting, kleine Gruppe (bis 4 Personen), kleine Gruppe (bis 10 Personen), Im Grünen, Online.